Angenommen, Sie treffen auf der Straße eine Bekannte. Es ist sehr kalt und Sie beide tragen Handschuhe.

Sie stehen sich gegenüber und sind sich nicht sicher, was in dieser Situation angebracht ist: Müssen die Handschuhe zum Begrüßen abgestreift werden oder nicht?

Sie entscheiden sich fürs Ausziehen und auch die Dame entledigt sich der Handschuhe. Gebongt, sie haben es richtig gemacht. Allerdings stammt diese Stilregel aus der Ritterzeit und hält sich eisern – bis heute.

Mit dem Ablegen der Handschuhe signalisierte man seine friedlichen Absichten. Insbesondere Menschen mit Lebenserfahrung und Stilgefühl schätzen diese Geste auch heute noch sehr.

Aber auch die Jüngeren empfinden sie als höflich und zuvorkommend auch wenn sie zumeist nicht über den Sinn Bescheid wissen.  Wenn es eisig kalt und ungemütlich ist und Sie nur ein kurzes Gespräch vorhaben, ist es erlaubt diese Etikette bewusst zu brechen. Sie können die Initiative ergreifen und vorschlagen: „Es ist sehr kalt heute, wollen wir unsere Handschuhe ausnahmsweise anbehalten?“  Ganz sicher wird Ihr Gesprächspartner einverstanden sind. Entscheidend ist, dass Sie es kommunizieren, damit Ihr Gegenüber nicht irritiert ist.

Ich wünsche Ihnen wunderbare Begegnungen, ob mit oder ohne Handschuhe. 

Herzlichst Ihre Elisabeth Motsch