Zoom ist gekommen, um zu bleiben. Wir ersparen uns viel Wegzeit und wir wickeln unsere Geschäfte auf dieser virtuellen Meeting-Plattform ab. Auch wenn private Räume zu unseren Büros geworden sind, hat sich eines nicht geändert: die ewige Frage – was ziehe ich an?

In dieser zunehmend wettbewerbsorientierten Welt ist es wichtig, sich vom Rest der Masse abzuheben, und Ihre Garderobe wird in dieser Hinsicht Ihr erstes Werkzeug sein. Auch online werden Sie nach wie vor auch (!) nach Ihrem Aussehen bewertet.

Sie sind das Hauptereignis

Egal, ob Sie in einem Vorstellungsgespräch sind, auf einer Konferenz vorgestellt werden oder einfach nur an einem Meeting teilnehmen: Sie sind das Hauptereignis. Und mit „Ihnen“ meine ich Ihr Wissen, Ihre Fähigkeiten und Ihr Fachwissen. Der letzte Gedanke, den Sie brauchen, wenn Sie mit Ihrem virtuellen Publikum sprechen, ist eine Ablenkung – und dazu gehört auch Ihre Kleidung.

Wenn es darum geht, wie man sich für Zoom kleidet, ist es immer am besten, eine Option zu wählen, bei der weniger mehr ist. Die Personen, mit denen Sie sprechen, haben genug Störungen von außen – wie Kinder, Haustiere und Partner – um deren Aufmerksamkeit von dem abzulenken, was Sie sagen. Geben Sie ihnen keinen weiteren Grund, den Fokus zu verlieren, indem Sie etwas tragen, das Ihre Botschaft überschattet oder gar abwertet.

Die Kleidung im Büro

In einer Büroumgebung weiß man durch (ungeschriebene) Dresscodes und Beobachtungen, was Kollegen und Führungskräfte tragen, das ist etwas einfacher zu interpretieren. Ohne die visuellen Hinweise des Büros ist es schwieriger geworden zu entscheiden, was man zuhause im Home-Office anziehen soll. Kann ich etwas Lässigeres wählen? Sind ein Sakko oder Blazer notwendig? Kann ich auch die Jogginghose tragen?

Königin oder König meines Schlosses?

Ihr privates Zuhause ist der Bereich, in dem Sie die alleinige Entscheidungsgewalt über Ihre Kleidung haben, was es natürlich zum entspanntesten Ort macht. Sich zu Hause schick zu machen, scheint vielen unangenehm; sie sind es nicht gewohnt.

Tatsache ist, dass sich Ihre Arbeit in einem professionellen Geschäftsumfeld lediglich verlagert hat. Sie hat sich in ihrer Ernsthaftigkeit und Bedeutung nicht verändert. Kunden und Führungskräfte wissen und verstehen, dass sich das Leben jetzt in direkter Überschneidung und im Konflikt mit der Arbeit befindet, und diese neue Situation sollte einige Änderungen der Kleiderordnung erfordern, während eine professionelle Atmosphäre beibehalten wird.

Ihre Kleidung ist immer noch wichtig

Ein professioneller Kleiderstil spielt immer noch eine große Rolle dabei – ob es uns gefällt oder nicht. Wenn Sie sich formeller kleiden, erwecken Sie den Eindruck, dass Sie die Arbeit ernst nehmen und Ihre Position und die Ihrer Mitmenschen respektieren.  Wenn die Formalität Ihre Bürokultur immer noch dominiert, dann empfehlen wir Ihnen, auch zu Hause dabei zu bleiben.

Vier Tipps auf die Frage: „Was ziehe ich an?“

1. Kleiden Sie sich jeden Tag für das „Büro“

Vielen hilft ein professioneller Kleiderstil (es muss nicht Anzug sein), den mentalen Wechsel von zu Hause zur Arbeit zu schaffen. Erwägen Sie daher auch zu Hause, diesen Schritt in Ihrer Routine beizubehalten. Außerdem müssen Sie nicht nach einem sauberen Hemd suchen, wenn ein Meeting ansteht. Wählen Sie eine Grundausstattung, wie etwa ein gebügeltes Hemd, eine gebügelte Bluse und eine Hose – Sachen, die in Ihrem Büro akzeptabel gewesen wären. Dazu können Sie je nach Gesprächspartner, der Kleidung mit einem Sakko oder Blazer ein Upgrade geben. Wenn ein T-Shirt nicht Ihrem Unternehmensimage bzw. der Bürokleidung entspricht, dann meiden Sie auch online, T-Shirts zu tragen. Sie vermitteln ansonsten den Eindruck, sie seien im Chill-Modus und nicht mehr wirklich daran interessiert zu arbeiten.

2. Gehen Sie situativ vor

Passen Sie sich bei Besprechungen mit Kunden und Vorgesetzten dem Kleidungsstil an, der im Büro oder im Kundentermin von Ihnen erwartet wurde. Tragen Sie in einem wichtigen Meeting Sakko oder Blazer in gedeckten, dunkleren Tönen mit passender Hose und einfarbigem oder dezent gemustertem Hemd bzw. einfarbiger oder dezent gemusterter Bluse.

Bei Peer-to-Peer-Meetings können Sie sich etwas entspannen und auf Sakko und Blazer verzichten. Wenn Sie öfters zu spontanen Meetings eingeladen werden, ist es empfehlenswert, ein langärmeliges Hemd, eine langärmelige Bluse und eine Hose zu tragen, während Sie Sakko oder Blazer bereithalten.

3. Oben hui und unten pfui?

Sie sollten bürotaugliche Hosen bzw. Röcke tragen. Sie wissen nie, ob und wann Sie vor der Kamera stehen müssen. Außerdem ist es besser, allzu Privates privat zu lassen. Wir haben in den letzten zwei Jahren genug Jogging- und Pyjamahosen oder Boxershorts auf Halbmast gesehen, die uns peinlich berührt haben.

4. Denken Sie an Accessoires

Accessoires sind von Natur aus dekorativ. Sie erfordern ein wenig zusätzlichen Aufwand, aber sie zahlen sich aus. Ein weißes oder hellblaues Hemd bzw. eine weiße oder hellblaue Bluse und ein dunkelblaues oder dunkelgraues Sakko bzw. ein dunkelblauer oder dunkelgrauer Blazer – könnten sagen: „Ich trage das, weil ich muss“, aber fügen Sie ein Accessoire hinzu, vermitteln Sie den Eindruck: „Mir ist mein Aussehen wichtig genug, um mich extra anzustrengen.” Da Zoom normalerweise eine sitzende Angelegenheit ist, konzentriert sich Ihr Publikum auf den stimmigen Gesamteindruck.

Einstecktücher können beim Mann dazu beitragen, seiner Zoom-Kleidung einen stylischen Hauch von Farbe zu geben, ohne abzulenken. Auch hier sagen sie „Es ist mir von Bedeutung, gut auszusehen.“ Sie geben damit ein stilvolles Bild ab. Jedes Einstecktuch aus Wolle oder Seide funktioniert, solange es zum Sakko passt, nicht vom Gesicht ablenkt und sich farblich unterordnet.

Schmuck gibt der Frau den Feinschliff. Auch sie sagt aus: Ich achte auf Details und möchte ein stimmiges Bild von mir vermitteln. Eine Halskette oder Ohrringe sollten nicht dominieren und vom Gesicht ablenken. Denn das Auge folgt der Aufmerksamkeit

Sie tragen weder Sakko oder Blazer

Wenn Sakko und Blazer nicht Teil Ihrer Unternehmenskultur sind, dann sind Hemden oder Blusen und bürotaugliche Pullover bzw. Strickjacken immer eine gute Idee. Wichtig ist, dass Sie keinen nachlässigen Eindruck hinterlassen, so nach dem Motto: Ihr seid mir alle egal.“ Denn mit Kleidung zeigt man auch Respekt den Gesprächspartnern gegenüber. Sie drücken damit aus: Du bist mir wichtig, ich achte unseren Termin und ich achte mich.

Bonus-Tipp für gutes Aussehen auf Zoom

Um Ihren perfekten Zoom-Look zu vervollständigen, meistern Sie Ihre Präsentation, indem Sie Ihre Kamera direkt auf Ihre Augenhöhe ausrichten. Dies kann leicht erreicht werden, indem Sie Ihren Laptop auf einige Bücher stellen, was Ihnen den direkten Kamera- bzw. Nachrichtenkorrespondenten-Effekt verleiht, und leuchten Sie das Gesicht von vorne oder von der Seite gut aus. Achten Sie darauf, direkt in die Linse oben auf Ihrem Bildschirm zu schauen, was den Anschein eines direkten Blickkontakts erweckt, was sich für Ihr Gegenüber wertschätzend anfühlt. Unterschätzen Sie das nicht und üben Sie, in die Kamera zu blicken.

Lassen Sie Ihren Hintergrund so elegant aussehen wie Ihr Outfit. Schließlich werden Sie selbst mit der anständigsten Kleidung amateurhaft aussehen, wenn der Hintergrund nicht passt. Nehmen Sie sich schließlich einen Moment Zeit, bevor Ihre Videokonferenz beginnt, um sicherzustellen, dass Ihre Umgebung sauber und aufgeräumt ist. Während Ihre Kollegen verstehen, dass Sie von zu Hause aus arbeiten, kann ein Berg Geschirr oder verstreute Kleidung mehr als genug sein, um von sich und von dem, was sie sagen, abzulenken. Außerdem möchten Sie bei Kunden oder Gesprächspartnern nicht den Eindruck erwecken, dass Sie eine chaotische, desorganisierte Person sind …

Wenn Sie in einer kleinen Wohnung wohnen, können Sie mit einer weißen Wand eine professionelle Umgebung schaffen. Virtuelle Hintergründe mit Palmen oder auffälligem Muster sind zu vermeiden, sie lenken ab, Außerdem franst bei den meisten, durch einen nicht vorhandenen Green Screen (grüner Hintergrund) der Kopf ständig aus, was für alle sehr unangenehm ist.

Denken Sie daran, dass die Art und Weise, wie Sie von anderen wahrgenommen werden, viel mit jenen Informationen zu tun hat, die Sie ihnen gewollt oder ungewollterweise geben. Wenn Sie sich selbst und Ihre Umgebung einfach und ordentlich halten, entsteht der unbewusste Eindruck, dass Ihre Arbeitsmoral ebenso organisiert ist.